Was machst du?
[Ehm...] In Resonanzschaft versuche ich einen Raum ohne Wände zu schaffen, wo man sich berührt, ohne physisch berührt zu werden. Mich interessieren Beziehungen zwischen Raum, Mensch und Objekt. Die Beziehungen, die mich ungezwungen, unerwartet treffen, nenne ich Resonanzen und mein Thema ist Resonanzschaft. Ich untersuche die Resonanzen in der Sprache, sammle Fragmente, eigne sie mir an und erzähle sie wiederum weiter.
Wie sammelst du die Fragmente?
Zwei Performances sind die Ausgangslage für meine Arbeit [Äh …]: Hörbar, komponiert von Cathy van Eck, performt vom Luzerner Ensemble SoundTrieb, und die zweite Performance heisst Gestures that must not be forgotten – Gesture N°1 von Neda Razavipour. Ich habe mit zehn Zuschauer*innen aus dem Publikum Interviews durchgeführt. Meine künstlerische Strategie in Bezug auf die Überarbeitung der Interviews hat ermöglicht, Parallelen zwischen den Erzählungen sichtbar zu machen und daraus eine neue Performance zu konzipieren. Die Sicht aus dem Publikum wird also in eine Aufführung transformiert. Diese Arbeit ist ein Experiment [mhm...], das künstlerisch Resonanzen untersucht.
Wie wird die neue Performance dargestellt?
Es ist mir ein Anliegen, diese Resonanzen auf poetische Weise tänzerisch zum Ausdruck zu bringen, weil ich Tanz als eine meiner Sprachen empfinde. An der Ausstellung im Neubad beginnt die Bewegung im Aussenbereich, in der Nähe der Schwelle. Die Schwelle finde ich auch in meiner gesprochenen Sprache, da ich zweisprachig, zwischen Italienisch und Deutsch, aufgewachsen bin. Zudem erleben wir seit gut einem Jahr eine besondere Umstrukturierung unserer gewohnten Räumlichkeiten, deren Zwecke sowie auch unserer Mobilität im Raum. Unsere Beziehung zur Schwelle und zum Raum beschäftigt, trifft, beeinflusst und [Ehm...] inspiriert mich.
Ich bin gespannt, was rausgekommen ist...
Ich auch [ha ha]!