Elena Schmied

Biophilia – lebendiges Netzwerk

Die Videoinstallation Biophilia zeigt Filmausschnitte von Begehungen eines Waldstücks und gibt einen Einblick in das sich täglich verändernde Netzwerk von Lebewesen. Die Arbeit bezieht sich auf aktuelle posthumanistische Diskurse und befasst sich mit der Frage, was Natur bedeutet.

Art Teaching (MAT), Critical Image Practices (CIP)
Monica Studer / Christoph van den Berg, Sabine Gebhardt Fink, Marina Belobrovaja, Aaron Schmied.

elenaschmied.com

In aktuellen Diskursen von Ecocriticism und kritischem Posthumanismus wird von der Vernetzung zwischen Natur und Kultur gesprochen, wobei das bestehende Naturkonzept hinterfragt und ein neuer Umgang mit der Natur gefordert wird. Durch die digitale Präsenz im Alltag und die akute Klimakrise, die immer mehr ökologische Veränderungen nach sich zieht, steigert sich die Gewichtung der Frage, wie Natur wahrgenommen wird und wie sie in Zukunft existieren soll. Die Webseite gibt einen kleinen Überblick über die verschiedenen Theorien, die ich einerseits untereinander und andererseits mit meinen Gedanken verknüpfe. Mir ging es dabei um das Hinterfragen von meinem Umgang mit der Natur und der bewussten Wahrnehmung meiner Umwelt. In diesem Zusammenhang habe ich ein Waldstück in meiner Wohnumgebung als Untersuchungsort gewählt und ein Jahr lang die vielen Begehungen mittels den technischen Medien Video und Audio festgehalten. Ich habe eine Verbindung zu diesem sich stetig verändernden Ort aufgebaut und seine Veränderungen erlebt. Es eröffnete sich mir ein Netzwerk, in dem unterschiedlichste Lebewesen miteinander leben und solche Videoausschnitte werden in der Arbeit gezeigt. Die ruhigen Aufnahmen fordern die Betrachtenden auf, sich der Langsamkeit hinzugeben, um aufmerksam den Veränderungen im Bild zu folgen. Es ist eine theoretische, wie auch praktische Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung und dem Umgang mit der eigenen Wertvorstellung von Natur und impliziert gleichzeitig die Frage nach der Reproduzierbarkeit von Naturempfindung.